Warum meine Angst vor Lesungen nichts mit Lampenfieber zu tun hat.
Ich liebe Lesungen. Und ich hasse Lesungen.
Klingt vielleicht erstmal widersprüchlich, aber für mich geht Beides direkt Hand in Hand. Ich will euch gerne erklären, warum das so ist. Kleiner Spoiler vorab: Es liegt nicht am Lampenfieber, oder daran, mich vor Leuten zu zeigen. Ich genieße den Austausch mit den Lesenden sogar sehr. Ich liebe es, in die gespannten Gesichter zu blicken, wenn ich über meine Geschichte erzähle, Fragen zu beantworten, mich auszutauschen und gemeinsam diese Leidenschaft des Geschichtenerzählens zu erleben.
Doch über all diesen schönen Dingen hängt ein großer schwarzer Schatten, der alles Licht für mich aufsaugt.
Die Angst, dass niemand kommt und ich am Ende alleine vor Ort bin.
Erinnert ihr euch noch an den Sportunterricht in der Schule, wenn der Moment kam, als sich zwei Teams bilden mussten und gewählt wurde, wer wo mitspielen soll?
Ich weiß nicht, wie es euch ging, aber ich gehörte meist zu den Leuten, die erst gewählt wurden, wenn niemand anders mehr übrig blieb. Und ich kann euch sagen:
Das ist ein scheiß Gefühl.
Mittlerweile muss ich zwar nicht mehr darauf hoffen, für irgendwelche Sportteams gewählt zu werden, dennoch sitzt da diese Angst tief in mir, nicht zu genügen. Die Furcht, dass es niemanden interessiert, was man zu geben hat.
Zugegeben, es ist noch nie passiert, dass ich ganz allein auf einer Lesung war. Ich hatte sogar schon ausverkaufte Veranstaltungen, aber nicht mal diese Erfahrung ist stark genug, die Angst zu vertreiben.
Und so bleibt da immer dieser schale Beigeschmack, wenn ich eine Lesung ankündige. Diese nagende Angst, die erst verschwindet, wenn ich dort bin und sehe, wie viele wirklich aufgetaucht sind.
Ich wünschte, ich hätte sie nicht.
Ich wünschte, ich könnte einfach auf eine Lesung gehen und den Abend auf mich zukommen lassen.
Doch ich kann es nicht. (Noch nicht)
Vielleicht ist diese Angst auch einfach nur menschlich. Niemand möchte erleben, dass die eigene Arbeit, in die man so viel Herzblut gesteckt hat, wenig Resonanz findet. Am Ende bleibt mir nur durchzuatmen, Kakao zu trinken, mir vorzunehmen, Spaß zu haben, egal mit wie vielen Menschen.
Achso, und euch natürlich mitzuteilen, wann die nächste Lesung ist. In diesem Fall nämlich am
19. November 2025 um 20 Uhr, im Osiander in Speyer
Dieses Mal muss ich auch gar nicht alleine Angst haben, denn meine wundervolle Freundin und Hörbuchsprecherin Nina-Carissima Schönrock wird auch vor Ort sein und für euch lesen. Ich brauch mich also nicht mal darum kümmern.
Ich freu mich auf diesen Abend. Wirklich. Ich hab Angst vor diesem Abend. Auch wirklich. Ich nehme mir vor, ihn dennoch zu genießen, denn House of Zodiac ist alles für mich.
Ob es weitere Lesungen geben wird, kann ich jetzt noch nicht sagen, aber ich werde euch auf alle Fälle informieren, sollte es soweit sein. Bis dahin hoffe ich jetzt einfach mal, dass viele ihre Tickets sichern und ich dann mit euch allen plaudern, lachen und über Geschichten philosophieren kann.